Gelenks-Abnutzung –
Arthrose.
Die Gelenksabnutzung ist zum einen Teil des Alterungsprozesses zum anderen aber auch bedingt durch Verletzungen der Gelenke, die zu einer vorzeitigen Alterung des Gelenkes führen. Arthrose ist Knorpelschwund, eine unheilbare fortschreitende Erkrankung. Dabei wird die Belastbarkeit des Gelenkes fortschreitend geringer. D.h. gewohnte Belastungen bei sportlicher Aktivität und Aktivitäten des täglichen Lebens werden zunehmend beschwerlicher und schmerzhaft.
Therapie – KONSERVATIV
Das Ziel der konservativen Therapie ist Schmerzlinderung und das Aufrechthalten des Aktivitätsradius.
Dazu gehört die Schienenbehandlung, Physiotherapie und Infiltrationstherapien („Spritzentherapie“)
Einen positiven Effekt auf Schmerzen und Aktivitätserhalt ist in der Literatur beschrieben und wird auch von uns beobachtet.
1. ACP –Injektionen
Autologes konditioniertes Plasma (auch PRP –Platelet Rich Plasma) ist ein hochkonzentriertes Thrombozytenplasma, welches zur Behandlung von Gewebeschäden, im Besonderen für Muskeln, Sehnen, Bänder und Knorpel verwendet wird. Da es sich um körpereigenes Produkt handelt ist es gut verträglich und vor allem im Breiten- und Spitzensport unbedenklich.
Zur Gewinnung wird Blut aus der Armvene in einer 2 Kammerspritze abgenommen und zentrifugiert. Das Zentrat, ein hochkonzentriertes Blutplättchenplasma, enthält körpereigene Wachstumsfaktoren welche für Regeneration von Gewebe wichtig sind. Dieses wird dann in das Kniegelenk injiziert.
Nach derzeitiger Studienlage kann mit ACP-Injektionen in der Arthrose Behandlung eine deutliche Besserung des Zustandsbildes erreicht werden. Die Wirkung soll ca. 1 Jahr anhalten, die Injektionen können dann wiederholt werden.
2. Hyaluronsäure
Als Alternative können auch Hyaluronsäure Injektionen verwendet werden. (Knorpelkur)
Hyaluronsäure ist ein Bestandteil des Gelenkknorpels und bindet Wasser. Somit kann der Gelenksknorpel seine Stoßdämpfer Funktion wahrnehmen. Als Bestandteil der Gelenksflüssigkeit schmiert Hyaluronsäure die Gelenks Partner und ermöglicht reibungs- und schmerzfreie Gelenksbewegungen. Auch wurde für Hyaluronsäure eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. Dies wirkt sich positiv auf Schmerz und Funktion des arthrotisch veränderten Gelenkes aus.
3. Kortison
Im fortgeschrittenen Stadium mit akutem Schmerz und Erliegen der Funktion sind Kortison–Injektionen oft die „letzte Rettung“ der symptomatischen Therapie Kaskade. Durch Ihre entzündungshemmende Wirkung kommt es sehr rasch wieder zur Schmerzlinderung und Erholung der Kniegelenksfunktion.
Auch im fortgeschrittenen Alter kann Bewegung schmerzfrei sein und Spaß machen.
Wieder unbeschwert deinen Weg gehen ...
Therapie – OPERATIV
GELENKSERSATZ HÜFTE und KNIE
Hüfttotalendoprothese
Wenn die symptomatische Therapie keine Besserung der Beschwerden mehr bringt und der Aktivitätsradius sehr eingeschränkt ist, bieten wir den Gelenksersatz mit einer Totalendoprothese an.
Bei der Hüftgelenksarthrose sind die Hauptbeschweren belastungsabhängige Schmerzen in der Leistengegend. Meist ist auch die Drehbewegung in der Hüfte eingeschränkt.
Beim Hüftgelenksersatz verwenden wir eine Hüfttotalendoprothese mit Titanschäften, Titanpfannen, einem Keramik Kopf und einer Keramikhüftschale. Dabei ist die Keramikpaarung diejenige Paarung mit dem geringsten Abrieb.
Wir operieren die Hüfte über einen minimalinvasiven vorderseitlichen Zugang. D.h. es werden beim Zugehen zum Hüftgelenk keine Muskeln verletzt. Der Hautschnitt beträgt im Schnitt 8 cm.
Knietotalendoprothese
Der Gelenksersatz bei der Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) erfolgt durch die Implantation einer Knietotalendoprothese. D.h. beide Gelenkspartner werden ersetzt. Im Gegensatz dazu wird die Kniescheibe in ihrer Form an die Prothese angepasst und zugeschnitten, also nicht ersetzt.
Bei annähernd „normalen“ knöchernen Beinachsenverhältnissen verwenden wir die „Kinematische Alignement“-Technik. Das bedeutet, dass die neue Beinachse der ursprünglichen Beinachsen, die vor Beginn der Erkrankung bestanden hat, gleichen wird. Das hat den Vorteil, dass Seitenbänder und Gelenkskapsel nicht überdehnt oder gelockert werden und sich das Knie so annähernd gleich bewegen kann, wie vor Beginn der Erkrankung. Auch Muskel und Sehnenvektoren bleiben annähernd gleich.
Um möglichst exakt zu planen, verwenden wir die „Patient Matched Instruments“-Technik. Dabei wird eine Computertomographie des Kniegelenkes angefertigt. Anhand der Daten werden mittels Computer nach unserer vorangegangener Planung Schnittblöcke angefertigt, welche individuell auf das Knie des Patienten zugeschnitten sind. Diese werden mit 3D-Drucker ausgedruckt, sterilisiert und zur Operation verwendet.
Während der Operation werden Knochenschnitte schablonenartig mit diesen Schnittblöcken durchgeführt und schließlich die Implantate mit Knochenzement (2-Komponeneten Kleber) verankert. Die Zementierung der Komponenten hat sich in der Knietotal Endoprothetik vor den nicht zementierbaren Komponenten, aufgrund geringerer Lockerungsraten und weniger Komplikationen bei Wechseloperationen bewährt. Als Material wird in der Regel die härteste Stahl Legierung Kobalt-Chrome verwendet. Die implantierten Komponenten wiegen zwischen 300-400g.
Bei bestehenden Allergien gegen einen Bestandteil der Prothesenkomponenten stehen Titan-Imlantate zur Verfügung.
Intensive und ausführliche Beratung ist ausschlaggebend bei der passenden Auswahl möglicher Heilungsmethoden.